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Hessische Nutzhanf-Pioniere bereiten sich auf Cannabis-Legalisierung vor

Pressemeldung vom 29.11.2021

Ein kleines Start-Up aus Fulda sorgte in den letzten Monaten für Wirbel in den Medien. Nun
stellen sich die Gründer auf die Erweiterung der Geschäftsbereiche ein.

Es herrscht Goldgräberstimmung im Milliardenmarkt Cannabis. Die Tür zur Legalisierung wurde im
nun vorgestellten Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung weit aufgestoßen. Dort heißt es zum
Thema: „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in
lizenzierten Geschäften ein. Dadurch wird die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter
Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet.“ Auf die Cannabis-Legalisierung bereitet
sich auch das Start-Up Green Pioneers aus Fulda vor, das sich in den letzten Jahren als NutzhanfPionier über die hessische Grenze hinaus einen Namen gemacht hat, für mediales Interesse sorgte
und es jüngst bis ins Halbfinale des Hessischen Gründerpreises 2021 schaffte.

Der Einstieg in die Produktion von Cannabis zum Freizeitgebrauch für Erwachsene soll ein neues Kapitel in der noch
jungen Firmengeschichte einleiten. „Bislang war der Handel mit Cannabis in Deutschland nur für
medizinische Zwecke erlaubt. Wir haben uns hauptsächlich mit Pflanzen beschäftigt, die vor allem den
Wirkstoff CBD enthalten. Dieser wirkt entkrampfend und entzündungshemmend und ist im Gegensatz
zur psychoaktiven Substanz Tetrahydrocannabiol (THC) nicht berauschend. Für uns ändert sich also
nur die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Unsere Planungen für die Umsetzung des neuen
Geschäftsbereichs mit THC-haltigem Cannabis sind bereits abgeschlossen. Wir konzentrieren uns
nun auf die Suche nach möglichen Investoren“, sagt Geschäftsführer Philipp Gärtner.

Die drei Gründer Philipp Gärtner, Marc Graf und Kerim Viebrock machen seit 2018 Nutzhanf als einen
der nachhaltigsten Rohstoffe in der Region wieder nutzbar und konnten Ende September mit 35
Tonnen eine Rekordernte der Hanfpflanze einfahren. Aufgrund der steigenden Nachfrage wurden die
Anbauflächen dieses Jahr von 32 auf rund 50 Hektar erweitert. Alle Aktivitäten vom Hanfanbau, der
Produktion von Hanfextrakten und dem Vertrieb der Produkte steuern und koordinieren sie von der
Geschäftsstelle in Fulda und dem Coworking-Space Kinzig Valley 2 in Wächtersbach. Mittlerweile hat
das Start-Up neben hochwertigen Hanf-Extrakten auch Lebensmittel und Naturkosmetik im
Angebot. Nun soll das Portfolio um Cannabisblüten erweitert werden. Die Jungunternehmer wissen,
worauf es bei der bislang umstrittenen und viel diskutierten Nutzung von Cannabis ankommt.

Große Erfahrung bei Produktion und Qualitätssicherung

Gerade beim Thema Qualität und Sicherheit sprechen die Hanfpioniere aus eigener Erfahrung: „Als
Cannabis-Schmerzpatienten kennen wir uns zwangsweise sehr gut mit dem Endprodukt aus, kennen
die Qualitätsmerkmale und wissen, welche Parameter in der Produktion entscheidend sind“, erläutert
Produktionsleiter Kerim Viebrock. Das Start-Up setzt beim Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb
seiner Hanfprodukte auf Qualität und Professionalität und sieht das auch als wichtiges
Alleinstellungsmerkmal gegenüber Wettbewerbern. „Wir haben als eines der wenigen Unternehmen in
Deutschland bereits drei Jahre Erfahrung in Anbau und Verarbeitung der Hanfpflanze in großem
Maßstab gesammelt und verfügen so über ein umfassendes Know-how für die Umsetzung einer
industriellen Produktion. In unserem Netzwerk der Branche befinden sich zudem bereits Zulieferer für
spezialisiertes Equipment und die entsprechende Technik“, betont Viebrock und verweist auf den im
neuen Koalitionsvertrag angesprochenen Qualitätsaspekt. „Seit 2019 arbeiten wir eng mit einem
pharmazeutischen Großhändler für medizinisches Cannabis zusammen und konnten dadurch bereits
tiefe Einblicke in dieser Branche sammeln. Dadurch wissen wir, welcher Anspruch in der Sicherung
der Qualität und unserer Einrichtungen auf uns zukommt.“

Den Cannabis-Bedarf in Deutschland schätzt der Deutsche Hanfverband aktuell auf bis zu 400
Tonnen jährlich. Tendenz steigend, denn der Konsum dürfte durch die Legalisierung der Märkte und
den Wegfall von Schwarzmärkten weiter zunehmen. Vor dem nun anstehenden Wettbewerb um
Marktanteile in der Branche und den Einstieg zahlreicher Mitbewerber ist Green Pioneers nicht bange:
„Durch eine sorgfältige Beobachtung der Entwicklungen legaler Märkte in den USA und Kanada
haben wir konkrete Pläne erarbeitet, wie wir uns langfristig gegenüber anderen Marktteilnehmern
behaupten können“, ist der Geschäftsführer für Finanzen und Vertrieb Marc-Andreas Graf überzeugt.

Neben den Plänen für das neue Geschäftsfeld konzentriert sich das Unternehmen weiterhin auf den
Vertrieb und die Entwicklung neuer Hanfprodukte. Den jüngsten Meilenstein, eine eigene
Naturkosmetik-Linie, stellt das Start-Up noch im Dezember vor. Jüngst sorgte zudem eine 45-minütige
Reportage im Hessischen Fernsehen („Erlebnis Hessen – Mit Hanf in die Zukunft“) für große
Aufmerksamkeit, die den bisherigen Werdegang der drei Hanfpioniere näher beleuchtete. „Nach der
Sendung ist die Nachfrage nach unseren Hanfprodukten deutlich gestiegen und wir haben sehr viele
positive Rückmeldungen zur Sendung erhalten. Das motiviert uns sehr“, freut sich Marc-Andreas Graf.
Mit der Legalisierung der Cannabis-Nutzung dürfte die Nachfrage nach legalen und qualitativ
hochwertig hergestellten Hanfprodukten nun noch weiter steigen.

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